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Neugründung oder Unternehmensnachfolge
Geschrieben am September 25, 2012
abgelegt unter: Existenzgründung
Eine erfolgreiche Existenzgründung setzt nicht immer eine Neugründung voraus. Gründerinnen und Gründer denken oft nicht an eine Übernahme. Nach einer Veröffentlichung des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) – in seinem Report zur Unternehmensnachfolge – haben ein Drittel der Betriebe große Schwierigkeiten, die richtige Nachfolge zu finden.
Die Betriebsübernahme kann für die Existenzgründung eine attraktive Alternative zur Neugründung bilden. Neben dem Umstand die Ressource eines bestehenden, am Markt etablierten Unternehmens zu nutzen, bietet die Übernahme viele weitere interessante Vorteile.
Die Selbstständigkeit muss nicht bei „Null“ begonnen werden.
Bei einer Unternehmensnachfolge sind die Produkte, die Dienstleistungen, die Produktionserfahrungen, der Kunden-, und Lieferantenstamm sowie die gesamten Unternehmensstrukturen bereits vorhanden. Das unternehmerische Handeln unterliegt somit einer gewissen, bereits bestehenden Kalkulierbarkeit. Ein übernommenes Unternehmen stellt zwar hohe Anforderungen an einen Nachfolger, ist zugleich aber auch unmittelbar nach der Übernahme leistungsfähig und muss nicht erst strukturiert und aufgebaut werden. Zur Realisierung der hohen Anforderungen steht dem Nachfolger bei einer Unternehmensnachfolge in der Regel mit dem Übergeber ein Mentor zur Seite, dessen Branchen- und Unternehmenserfahrung eine schätzbare Hilfe für eine erfolgreiche Selbstständigkeit darstellen kann.
Eine Unternehmensnachfolge wird hauptsächlich durch den ausscheidenden Unternehmer verursacht, wobei hauptsächlich das eigene Alter den Unternehmer dazu bewegt, eine Nachfolge anzugehen. Mit zunehmendem Alter steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit, dass eine Unternehmensnachfolge nicht in erster Linie durch das Alter Eingang findet, sondern durch Krankheit oder den plötzlichen Tod erzwungen wird.
Eine Unternehmensnachfolge kann bei Familienunternehmen familienintern oder -extern gelöst werden, wobei in den letzten Jahren eine Zunahme der familienexternen Nachfolgelösungen zu verzeichnen ist. Für die Übernahme eines Unternehmens ist natürlich die Attraktivität des Unternehmens ausschlaggebend. Ist das Interesse an einem Unternehmen, welches zur Nachfolge ansteht geweckt, bildet die Basis jeder rechtlichen Gestaltung eine Bestandsaufnahme von Vereinbarungen/Verträgen des Unternehmens und Unternehmers sowie schwebender Auseinandersetzungen.
Je nach Art der Unternehmensnachfolge, wie z.B. erbrechtliche Lösung, gesellschaftsvertragliche Lösung sind verschiedene Problemfelder zu beleuchten. Neben rechtlichen, steuerlichen und vertragsgestaltenden Ebenen sind die bewertenden und emotionalen Aufgaben zu bewältigen. Ferner eine stabile Finanzierung zu sichern.
Deutschlandweit steht nach Schätzungen des IfM Bonn in ca. 71.000 Familienunternehmen pro Jahr die Regelung der Nachfolge an. Diese Ressource sollte bei der Existenzgründung zumindest als Alternativansatz mit einbezogen werden, bevor der Weg einer Neugründung gewählt wird.
U. M.
Tags: Nachfolge, Unternehmensnachfolge
Kommentare
2 Responses to “Neugründung oder Unternehmensnachfolge”
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Ein sehr guter Beitrag, der viele wichtige Faktoren berücksichtigt. Ich würde eine Unternehmensnachfolge empfehlen, da das Unternehmen bereits im Markt etabliert ist und somit der Unternehmensbewertungsprozess anhand von Marktdaten erstellt werden kann. Weitere hilfreiche Informationen zum Thema Unternehmensnachfolge findet man auch auf http://www.dub.de/unternehmensnachfolge/
Viele Grüße!
Hallo! ich kann mich meinem Vorredner anschließen. Sehr interessanter Artikel! Ich beschäftige mich zurzeit auch mit dem Thema Unternehmensnachfolge und finde dieses Thema sehr komplex, aber interessant. ich habe auch hier http://www.bridge-imp.de/blog-artikel/items/kmu-nachfolge.html einige gute Blogartikel zu diesem Thema entdeckt!