Lagerhaltung: 5 Tipps für die Optimierung

Geschrieben am Oktober 9, 2019 
abgelegt unter: Tipps und Tricks

Der Lagerbereich ist das Herzstück vieler Unternehmen: Dort werden Produkte aufbewahrt, kontrolliert und digital erfasst, um häufig in kurzer Zeit erneut für den weiteren Produktions- oder Verkaufsprozess bereitgestellt zu werden.

Die Lagerhaltung ändert sich auch in gewissen Abständen: Sei es durch die veränderten Bedürfnisse der Kunden oder auch durch einen Sortimentswechsel. Da auch die Durchsatzmengen gewissen Schwankungen unterliegen, muss die Lagerhaltung an die veränderten Bedingungen angepasst werden. Weiterhin fordert der wachsende Handel über die Landesgrenzen hinaus von Zeit zu Zeit eine Anpassung der Lagermodalitäten.

Wer die regelmäßige Überprüfung der Lagerleistung vernachlässigt, schadet möglicherweise auch den weiteren Abläufen und versäumt es, Optimierungspotenzial zu erschließen. Die folgenden Tipps können dabei helfen, Lageranlagen zu überprüfen und Chancen für produktivere Prozesse zu identifizieren.

1. Tipp: Lagerplätze modern und effizient gestalten

Am Eingang Ihres Lagers platzieren Sie am besten die Waren, die stetig benötigt werden. Diese bezeichnet man auch als „Schnelldreher“. Waren, die unterschiedliche Pack- bzw. Fachgrößen aufweisen, sollten am besten alle zusammen ihren eigenen Bereich bekommen. Oft kommt es vor, dass einige Räume des Lagers durch Säulen oder ähnliches versperrt sind. Diese sollten dann nur als Notreserve genutzt werden, falls kein anderer Platz zur Verfügung steht.

Um den Platz Ihrer Lagerräume so gut wie möglich zu nutzen, sollte auf höhere Regale zurückgegriffen werden. Einen ähnlichen positiven Effekt erreichen Sie durch neue Flurförderzeuge. Hierbei umgehen Sie geschickt die Anmietung neuer Flächen und erzielen größere Einsparungen. Als besonders effizient hat sich die Längsstapelung bewährt. Die alternative Querlagerung nimmt zwar eine geringere Arbeitsgangbreite in Anspruch, allerdings hat man einen schlechteren Zugang zu den Waren.

2. Tipp: Kleine homogene Mengen anliefern lassen

Durch ein zu groß gehaltenes Lager entstehen häufig hohe Kapitalbindungen sowie natürlich auch höhre Kosten für die Räumlichkeiten. Hierbei besteht die Zielsetzung vor allem in einer kurzen Lagerdauer der Waren. Befindet sich die Ware zu lange im Lager steigen die Kosten für die Lagerung sowie die Kapitalbindung in unnötig hohe Dimensionen. Sie können mit Ihrem Lieferanten vereinbaren, dass Sie weniger Mengen anliefern lassen, dafür aber häufiger bestellen. Diese Art der Lieferung wird auch als Just-in-time bezeichnet und stellt eine große Optimierung dar. Somit haben Sie nur noch ein Mindestmaß an Waren. Es können aber trotzdem keine Engpässe entstehen.

Eine weitere Möglichkeit mit hohem Einsparpotenzial ist eine homogenisierte Anlieferung. Hierbei gibt es für die Anlieferung nur ein bestimmtes Zeitfenster. Voraussetzung hierfür ist die Akzeptanz Ihrer Kunden für eine zeitlich festgelegte Abholung. Dadurch können Sie die anfallenden Kosten niedrig halten und Ihren Personaleinsatz perfekt abstimmen.

3. Tipp: Mit IT-Unterstützung zur optimierten Lagerverwaltung

Wenn die Art Ihres Geschäftes ein großes Lager erfordert, so erweist es sich als effektiv, moderne Software- und Funksysteme einzusetzen. Dies hat den Vorteil, dass die Informationen über neu eingelagerte oder ausgelagerte Waren sofort an einen zentralen Rechner gesendet werden und dieser den Lagerbestand aktualisiert. Hier werden auch Bestände aus Zwischenlagern oder Lagern an unterschiedlichen Positionen erfasst werden.

Bei dynamischen Lageranlagen ist eine durchgängige IT-Unterstützung mit entsprechenden ERP-Lösungen meist unerlässlich: Hier muss das System fehlerfrei arbeiten, um eine reibungslose Warenbewegung und eine Übersicht des Warenbestands zu gewährleisten.

4. Tipp: Prüfen Sie Ihre Regal- und Personalkosten sowie die Fördertechnik

Weiterhin sollten Sie prüfen, ob Ihre Kosten richtig verteilt sind. Ungefähr 20 Prozent der Regal- und Fördertechnikkosten entstehen, wenn auf ein durchschnittliches Euro-Palettenlager zurückgegriffen wird. 40 Prozent der gesamten Kosten verteilen sich auf das Personal und das Gebäude. Am besten sollten Sie sich hierfür an Ihre Abteilung für Rechnungswesen wenden mit der Bitte um Aufschlüsselung der Kostenverteilung. Bei merklichen Abweichungen sollten Sie die einzelnen Posten analysieren und mögliche Einsparpotenziale prüfen.

5. Tipp: Outsourcing-Prüfung

Haben Sie bereits die Einsparmaßnahmen geprüft, sollte auch einmal die Outsourcing-Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Es gibt heutzutage viele Dienstleister im Logistikbereich, deren Tätigkeit darin besteht, mit Hochregal-Lagern zu arbeiten. Diese können Ihnen eine kostengünstige Alternative anbieten und kümmern sich um die komplette Organisation und Lagertechnologie. Eine solche Möglichkeit ist besonders dann attraktiv, wenn Ihr Geschäft starken saisonalen Schwankungen unterworfen ist. Der personelle Aufwand steht dann oft nicht im Verhältnis zum Nutzen eines eigenen Lagers.

Das Outsourcing eignet sich auch dann, wenn das Unternehmen erst vor kurzem gegründet wurde und noch mitten im Wachstum steht. Entscheiden Sie sich für das Outsourcing, haben Sie den Kopf frei für das Ausarbeiten Ihrer Kompetenzen und die Produktvermarktung. Außerdem umgehen Sie so geschickt die Lagerplanung, da diese Aufgabe ein Logistikunternehmen für Sie übernimmt und Sie somit nicht ins Blaue hinein planen müssen. Bei Wachstum stellen diese auch immer ausreichende Lagerkapazitäten zur Verfügung.

Fazit

Lageroptimierung bedeutet Kosteneinsparung und Verbesserung der Servicequalität. Nach einer eingehenden Prüfung des Ist-Zustandes des Lagers können entsprechende Maßnahmen zur Verbesserung der Gesamtleistung ergriffen werden. Doch muss nicht immer das Outsourcing an erster Stelle stehen. Es gibt viele andere Schrauben, an denen zuerst gedreht werden kann, um Einsparungen zu erzielen. Schöpfen Sie Ihre Lagerkapazitäten und die damit verbundenen Sparpotentiale voll aus und genießen Sie durch Optimierungen die Vorteile einer reibungslosen und effizienten Lagerhaltung.

Redaktion




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