Das ifo Institut widerspricht in einer neuen Studie der weit verbreiteten Auffassung, dass in Deutschland der Zusammenhang zwischen Aktienkursen und der Konjunktur aufgrund der geringen Aktienmarktkapitalisierung und des relativ geringen Aktienvermögens der privaten Haushalte vergleichsweise schwach ist.


Das ifo Institut widerspricht in einer neuen Studie der weit verbreiteten Auffassung, dass in Deutschland der Zusammenhang zwischen Aktienkursen und der Konjunktur aufgrund der geringen Aktienmarktkapitalisierung und des relativ geringen Aktienvermögens der privaten Haushalte vergleichsweise schwach ist.


„Die Effekte von Aktienkursveränderungen sind quantitativ durchaus vergleichbar mit denen in anderen Ländern“, fasst Timo Wollmershäuser, Geld- und Finanzmarkexperte am ifo Institut und einer der Autoren der Studie, die Ergebnisse zusammen. Das Gleiche gilt für Veränderungen des Immobilienvermögens, auch hier spielen Vermögenseffekte eine ähnliche Rolle wie in anderen Ländern.

Im Detail zeigt die Studie einen signifikanten Einfluss von Aktienkurs- und Immobilienpreisänderungen auf die Konsumtätigkeit. Auch wenn das Ausmaß im Ländervergleich nicht sehr unterschiedlich ist, sind doch verschiedene zeitliche Anpassungen des Konsums zu sehen. So reagieren die Konsumenten in den USA relativ schnell, und nach wenigen Quartalen ist kein Effekt mehr zu erkennen. In Deutschland dagegen verläuft die Anpassung an neue Vermögenspreise vergleichsweise verzögert und träge.

Die Studie ist als ifo Beiträge zur Wirtschaftsforschung 23 erschienen. Ein Rezensionsexemplar kann angefordert werden (mailto:Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Quelle: ifo