Die Fußball-WM schafft Arbeit und Wachstum in Deutschland.


Die Fußball-WM schafft Arbeit und Wachstum in Deutschland.

Das geht aus einer aktuellen Sonderauswertung von Unternehmensbefragungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor.

Demnach können der Imagegewinn für Deutschland, steigende Touristenzahlen, die verbesserte Infrastruktur und eine grundsätzlich bessere Stimmung beim deutschen Verbraucher die Fußball-WM zu einem wirtschaftlichen Erfolg werden lassen.

Betriebe aus der Tourismuswirtschaft erhoffen sich für die anstehende Sommersaison Impulse durch den Zustrom an ausländischen Gästen und die höhere Kauflust der Deutschen. Aber auch andere Branchen – wie die Werbedienstleister, die Sicherheitswirtschaft oder das Ernährungsgewerbe – sehen ihre Geschäfte durch die Fußball-WM gestärkt.

Mit den aktuellen Umfrageergebnissen unter rund 25.000 Unternehmen bestärkt der DIHK seine Prognose, dass infolge der Fußball-WM mit rund 60.000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und einem Zusatzwachstum von einem Drittel Prozent im WM-Jahr zu rechnen ist – so dass die deutsche Wirtschaft 2006 immerhin um rund zwei Prozent wachsen kann.

Zu den Umfrageergebnissen im Einzelnen:

  • Für das deutsche Gastgewerbe ist die Fußball-WM Hoffnungsträger Nummer eins in diesem Sommer – zumindest in den Regionen der WM-Spielstätten. Bundesweit rechnen 29 Prozent der Tourismusbetriebe mit besseren Geschäften, 48 Prozent mit gleich bleibenden und 23 Prozent mit schlechteren. Der Saldo aus dem Anteil der Unternehmen mit "Besser"-Meldungen abzüglich der "Schlechter"-Meldungen (6 Prozentpunkte) ist gegenüber der Vorjahresbefragung um 8 Punkte gestiegen.

    In den Spielstättenregionen ist das Erwartungsbild merklich besser: Dem Anteil von 34 Prozent optimistischen Unternehmen stehen mit Blick auf die Sommersaison nur 19 Prozent pessimistische Stimmen gegenüber. Der aktuelle Erwartungssaldo (plus 15 Prozentpunkte) ist gegenüber dem Vorjahr sogar um 14 Punkte gestiegen.

    Die guten Geschäftserwartungen schlagen sich in den Spielstättenregionen auch sichtlich in den Beschäftigungsplänen nieder: Planen bundesweit 10 Prozent der Tourismusanbieter in den nächsten Wochen Neueinstellungen, sind es in den Regionen der Austragungsorte 13 Prozent. Ihre Personaldecke verkürzen wollen bundesweit 17 Prozent, in den Spielstättenregionen nur 13 Prozent.

    Der resultierende Beschäftigungssaldo von null Prozentpunkten in den Betrieben des Gastgewerbes an den Austragungsorten bedeutet Beschäftigungsaufbau. Denn erfahrungsgemäß sind die Unternehmen bei der Beantwortung der Frage nach den Personalplänen sehr vorsichtig.

    "Beschäftigungsspitzenreiter" der Tourismusbetriebe in den WM-Spielorten sind Frankfurt am Main (Beschäftigungssaldo: plus 17 Prozentpunkte), gefolgt von Stuttgart (plus 10 Prozentpunkte), Berlin (plus 6 Prozentpunkte) und Hamburg (plus 5 Prozentpunkte).

  • In der Werbewirtschaft belebt die anstehende Fußball-WM schon seit geraumer Zeit und weniger standortabhängig als im deutschen Tourismus die Geschäfte: Sie profitiert von den zahlreichen Werbeleistungen mit dem ledernen Rund vor und während der WM.

    Aktuell bewerten 41 Prozent der Werbedienstleister ihre Geschäftslage als gut und nur 10 Prozent als schlecht. Der Lagesaldo steigt binnen eines Jahres um 22 Punkte auf den sehr hohen Wert von nunmehr plus 31 Prozentpunkten. Die Geschäftserwartungen übertreffen per Saldo (41 Prozentpunkte) sogar noch das positive Lagebild. Auch infolge der gestiegenen Nachfrage nach Werbeleistungen im Zusammenhang mit der Fußball-WM deuten die Beschäftigungspläne der Werbebranche auf Neueinstellungen hin: 27 Prozent planen ihren Personalbestand auszuweiten, nur 9 Prozent planen eine Reduktion. Der Beschäftigungssaldo (plus 18 Prozentpunkte) verbessert sich binnen Jahresfrist um 17 Prozentpunkte.

  •  Die Unternehmen der Sicherheitsbranche werden die vielen "Public Viewing"-Events, die Fan-Dörfer sowie die Sportereignisse absichern. Infolge der gestiegenen Aufträge beurteilt die Sicherheitswirtschaft ihre gegenwärtige Geschäftslage deutlich besser als noch zuletzt: 32 Prozent stufen ihre geschäftliche Situation als gut ein und nur 12 Prozent als schlecht. Der Lagesaldo steigt innerhalb eines Jahres sogar um 31 Prozentpunkte auf nunmehr plus 20 Prozentpunkte.

  • In Aussicht auf den steigenden Konsum durch inländische Fußball-Fans und ausländische WM-Touristen heben die Unternehmen des Ernährungsgewerbes sowie der Tabakverarbeitung ihre Geschäftserwartungen an: 29 Prozent rechnen mit besseren Geschäften als zuletzt und nur 13 Prozent mit schlechteren. Der Erwartungssaldo steigt binnen eines Jahres um deutliche 18 Prozentpunkte.

 

Sie finden die detaillierten Umfrageergebnisse für den Tourismus hier zum Download: http://www.dihk.de/inhalt/download/sonderauswertung_fussball.pdf 

Quelle: dihk