Ausbildung und Qualifizierung müssen Vorrang haben


Ausbildung und Qualifizierung müssen Vorrang haben

Regional begrenzte Modellprojekte, die sorgfältig geplant und ausgewertet werden, können nach Auffassung des Deutschen Caritasverbandes (DCV) die Entscheidung für die Gestaltung von Kombilöhnen wirksam unterstützen. Der Verband stellte heute in Berlin seine Positionen vor, die die Umsetzung und Akzeptanz von Kombilohn-Modellen erleichtern sollen.

Dazu gehören ein Kriterienkatalog für die von manchen Modellen vorgeschlagene Schaffung öffentlicher Beschäftigung, eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ländern und die Verbesserung des Fallmanagements in den Arbeitsagenturen. Gerade für Menschen mit geringen beruflichen Qualifikationen gelte, dass Kombilohn-Modelle mit Qualifizierung und Begleitung gekoppelt sein müssten, um eine dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen.

Mit Blick auf die Situation arbeitsloser Jugendlicher machte der Generalsekretär des DCV, Georg Cremer, deutlich, dass „ein qualifizierter Schulabschluss und eine berufliche Ausbildung absoluten Vorrang haben muss vor arbeitsmarktpolitischen Ersatzmaßnahmen.“ Um der Diskriminierung älterer Arbeitsloser entgegenzuwirken, empfiehlt die Caritas eine spezifische Förderung für arbeitslose Menschen ab 55 Jahren. Nötig sei auch eine veränderte gesellschaftliche Einstellung gegenüber älteren Erwerbslosen. Nur so sei der demografische Wandel zu bewältigen.

„Es ist dringend erforderlich, neben der notwendigen Diskussion zur Gestaltung der Arbeitsmarktpolitik die Bildungspolitik nicht aus den Augen zu verlieren“ erinnerte der Generalsekretär mit Hinweis auf die Pisa-Studien. Nur durch Investition in Bildung sei langfristig eine Verringerung der hohen Arbeitslosenzahlen zu erreichen.

Quelle: caritas