Gute Stimmung bei jungem Mittelstand – 10 Prozent mehr Investitionen

bju.jpg Die jungen Unternehmer in Deutschland beurteilen ihre Geschäftslage mehrheitlich positiv und blicken optimistisch in die Zukunft. Rund die Hälfte berichtet von einem gestiegenen Auftragsbestand. Das geht aus der Herbst- Konjunkturumfrage des Bundesverbands Junger Unternehmer (BJU) hervor, deren Ergebnisse am Donnerstag in Berlin veröffentlicht wurden.

Auch Gewinne und Investitionsausgaben legten im Vorjahresvergleich zu – die Investitionen sogar um rund 10 Prozent. Außerdem stellten 41 Prozent der befragten Unternehmer neue Mitarbeiter ein. „Dank ihrer hohen Wachstumsdynamik und Investitionsbereitschaft haben junge Unternehmer bereits viele neue Arbeitsplätze geschaffen. Ein flexibilisierter Kündigungsschutz würde allerdings für noch mehr Neueinstellungen sorgen“, sagte der BJU-Vorsitzende Dirk Martin.

Im Vergleich zur Herbstumfrage 2005 nahm die Zahl der BJU-Unternehmer, die ihre Geschäftslage positiv beurteilten, noch einmal deutlich um 17 Prozent zu: Während in diesem Herbst 58 Prozent ihre aktuelle Geschäftslage als positiv bewerteten, waren es 2005 nur rund 41 Prozent. Auch die Geschäftserwartungen für die nächsten Monate vermitteln Zuversicht: 56 Prozent rechnen auch künftig mit einer günstigen allgemeinen Geschäftslage (Herbst 2005: 50 Prozent). Dazu der BJUBundesvorsitzende: „Die Konjunktur gewinnt an Fahrt. Unsere Umfrageergebnisse zeigen deutlich die positiven Impulse, die dabei von jungen Unternehmern ausgehen.“

Die gute Geschäftslage findet ihre Entsprechung in gut gefüllten Auftragsbüchern: Rund 50 Prozent der befragten Jungunternehmer berichteten von einem gestiegenen Auftragsbestand. 53 Prozent gehen davon aus, dass sich die Auftragslage auch in den kommenden Monaten positiv entwickelt. Ein erfreuliches Bild zeigt die BJUHerbstumfrage 2006 auch bei der Gewinnsituation: Etwa 41 Prozent der Befragten gaben an, ihre Gewinne gesteigert zu haben (Herbst 2005: 37 Prozent). Bei den Investitionsausgaben ist im Vergleich zum Vorjahr ein besonders kräftiger Anstieg zu verzeichnen: Während im Herbst 2005 rund 34 Prozent der jungen Mittelständler von gestiegenen Ausgaben berichtete, waren es in diesem Jahr bereits 44 Prozent – ein Plus von 10 Prozent. 48 Prozent der BJU-Unternehmer investierten hierbei in die Kapazitätserweiterung. Etwa 41 Prozent rechnen auch künftig mit mehr Investitionen.

Die erfreulichen Umfrageergebnisse schlagen sich auch in den Mitarbeiterzahlen nieder: Rund 41 Prozent der Befragten stellten neue Mitarbeiter ein (Herbst 2005: 33 Prozent). Etwa 35 Prozent rechnen auch in den kommenden Monaten mit mehr Neueinstellungen. „Die Zahl der Unternehmer, die neue Mitarbeiter einstellen wollen, könnte noch höher sein, wenn die Regierung endlich eine überzeugende Reform des Kündigungsschutzes vorlegen würde“, sagte der BJU-Vorsitzende Dirk Martin. „Der Kündigungsschutz ist eines der größten Beschäftigungshemmnisse. Wir brauchen dringend eine Flexibilisierung.“

Martin befürchtet, dass die positive Gesamtentwicklung im kommenden Jahr einen Dämpfer bekommen könnte: „Im Steuerrecht stellt die Substanzbesteuerung – auch in ihrer jetzigen Form – weiterhin eine unnötige Belastung für die Unternehmen dar. Unser Ziel bleibt ein radikal vereinfachtes Unternehmenssteuerrecht, das ausschließlich Erträge besteuert. Die Regierung darf nicht auf halbem Weg stehen bleiben, sondern muss zentrale Reformvorhaben weiter vorantreiben.“

Die Herbst-Konjunkturumfrage des BJU wurde im Oktober unter rund 300 Verbandsmitgliedern durchgeführt. Grafiken zur Umfrage können heruntergeladen werden unter http://www.bju.de/www/600a4d6403d3914e1e24b13808bd4bd4.php .

Quelle: bju