DIHK präsentiert Ergebnisse der aktuellen Frühjahrsumfrage

Deutliche Stimmungsaufhellung in der deutschen Wirtschaft: Auf Grundlage der Konjunkturumfrage Februar 2006 hebt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) seine Wachstumsprognose für 2006 von 1,5 Prozent auf 2 Prozent an.

"Die Konjunktur gewinnt an Tempo", sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben heute in Berlin, wo er gemeinsam mit DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke die Ergebnisse der Analyse vorstellte. "Für 2006 sind die Vorzeichen so günstig wie seit fünf Jahren nicht mehr."

Ein reales Wirtschaftswachstum von zwei Prozent sei "durchaus drin", so Wansleben. Damit springe die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland endlich auf den Zug der Weltkonjunktur auf. Allerdings seien die angekündigte Mehrwertsteuererhöhung und die Gefahr überzogener Tarifabschlüsse für das Jahr 2007 keine geringe Vorbelastung, warnte der DIHK-Hauptgeschäftsführer.
So falle dann auch das Fazit zwiespältig aus. Auf kurze Sicht bestehe durchaus Anlass für Zuversicht, so Wansleben: "Wir starten ins Jahr 2006 mit einer gehörigen Portion Rückenwind. Umso wichtiger ist, dass wir jetzt die günstige Lage für Reformen nutzen." Die Entwicklung über das laufende Jahr hinaus berge jedoch Risiken. Dazu zählten unter anderem die rasant steigenden Rohstoffpreise oder die Gefahr abrupter Wechselkursanpassungen.

DIHK-Chefvolkswirt Axel Nitschke erläuterte in Berlin Details zu den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage, die auf mehr als 25.000 von den Industrie- und Handelskammern ausgewerteten Unternehmensantworten beruht.
Die Ursachen für die merkliche Stimmungsaufhellung in der gewerblichen Wirtschaft seien kräftige Impulse vom Export, vor allem aber eine deutlich gestiegene inländische Nachfrage nach Investitionsgütern, berichtete Nitschke. "Für die kommenden zwölf Monate rechnen 31 Prozent der Unternehmen mit besseren Geschäften, 54 Prozent mit einer gleich bleibenden Entwicklung und 15 Prozent mit einer Verschlechterung."

Der Ausfuhrboom geht der Umfrage zufolge weiter. Mittlerweile erwarten 47 Prozent der Industrieunternehmen nochmals steigende Ausfuhrwerte. Auch das Volumen der Inlandsinvestitionen wird in diesem Jahr deutlich zulegen, wobei sich die deutsche Volkswirtschaft laut Nitschke "allerdings erst ein Stück aus dem tiefen Investitionstal der vergangenen Jahre emporarbeiten" kann.

Erfreulich: Die Beschäftigung geht langsam auf Tuchfühlung mit der Konjunktur. Der Personalabbau werde in diesem Jahr vorzeitig zum Stillstand gebracht – und nicht erst zu Jahresende, wie noch im vergangenen Herbst erwartet, sagte der DIHK-Chefvolkswirt. 14 Prozent der Unternehmen dächten 2006 wieder an zusätzliche Beschäftigung – das sei immerhin der höchste Anteil seit dem Jahr 2001.

Quelle: dihk