Ist ein Kunde „flüssig", spricht die Bank von Liquidität. Sie weiß mit dieser Größe, dass der er ohne Probleme seine vertraglichen Vereinbarungen erfüllen kann, ohne gegen Fristen zu verstoßen. Wie bedeutend diese Größe gerade für Existenzgründer ist, verdeutlicht vielleicht eine Tatsache: Mangelnde Liquidität ist in Deutschland eine der Hauptgründe für Insolvenz. - Meist kommt sie plötzlich und unerwartet, da sie nicht gleich zu erkennen ist. Aus diesem Grund sollte kein Selbstständiger es versäumen, seine Liquidität detailliert zu planen.

Bei der Kreditvergabe ist die Liquidität für die Bank besonders wichtig, um das Risiko abzuschätzen, dass der Kreditnehmer die das geliehene Geld mit Zinsen wieder bekommt. Die Größe ist an bestimmte Ein- und Auszahlungen gebunden, die zu bestimmten Terminen anfallen müssen. Es kommt darauf an, dass alle Kredite fristgerecht zurückgezahlt werden. Bei neuen Krediten gilt zudem: je flüssiger der Kunde ist, umso zahlungswilliger zeigt sich seine Bank und desto günstiger fallen die Konditionen aus. Ist dagegen die Liquidität nicht ausreichend, gibt es keine Chancen mehr auf Darlehen.

Normalerweise verbessert sich die Liquidität eines Kunden mit einem weiteren Kredit nicht gerade, da er mit ihm nur eine weitere Zahlungsverpflichtung auf sich nimmt. Doch  mit einigen Darlehen können Unternehmer tatsächlich „flüssiger" werden. Diese Angebote sind gerade für Existenzgründer interessant, da sie meist nicht über die nötigen Mittel verfügen, um ihre Geschäftsidee umzusetzen und auf zusätzliche Kredite angewiesen sind. Erschwerend für sie kommt hinzu, dass sie besonders strenge Voraussetzungen erfüllen müssen. Existenzgründer stellen ein großes Risiko für die Bank dar, da der Erfolg der Geschäftsidee und des Unternehmenskonzept noch ungewiss ist.

Frische Selbstständige können jedoch mit einem Unternehmerkredit Liquiditätsengpässe ausgleichen. Möglich machen das Zinssätze, die bis zu 20 Jahre gebunden sind. Dazu bietet die staatliche Förderbank für kleinere und mittlere Unternehmen vergünstige Bedingungen, zum Beispiel mit einem Zinsen ab 4,24 Prozent. Ein weiterer Vorteil des Unternehmerkredits ist, dass der Kreditnehmer jederzeit die Kreditsumme vorzeitig tilgen kann, ohne dass er zusätzliche Gebühren zahlen muss. Das wäre bei nichtstaatlichen Banken ausgeschlossen. - Übrigens kann das Darlehen auch für Investitionen im Ausland genutzt werden. - Da die Liquidität darüber mitentscheidet, wie viel teuer der Bankkredit ausfällt, verbessert dieses der Unternehmerkredit zugleich die Finanzierungsgrundlage.

Außerdem können Kreditnehmer ihre Liquidität verbessern, in dem sie Sicherheiten von ihrer Bank zurückholen, die sie für den Vertrag bieten mussten. Denn häufig muss der Kunde seiner Bank weitaus mehr Sicherheiten bieten als letztlich die Kreditsumme beträgt. Übersteigen diese den ausgezahlten Betrag um 50 Prozent, kann der Kreditnehmer die überschüssigen Sicherheiten von der Bank zurückverlangen, das entschied 1997 der Bundesgerichtshof. Mit dem Zurückgeforderten kann der Unternehmer dann zum Beispiel einen neuen Kredit aufnehmen. Denn flüssig zu sein ist nicht das A und O; eine zu hohe Liquidität führt nämlich wiederum zu Rentabilitätseinbußen. Der Grund: Da der Unternehmer das erwirtschaftete Vermögen nicht gewinnbringend investiert oder anlegt, macht er durch die alljährliche Inflation und Zinsausfälle Verluste. Deshalb sollte er darauf achten, dass er die Beträge gleich anlegt, die monatlich übrigbleiben.

Quelle: kreditaktuell.com

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