Arbeitslosenzahl 2006 nur wenig unter dem Vorjahr
Die Zahl der registrierten Arbeitslosen wird im Jahresdurchschnitt 2006 bei 4,82 Millionen liegen, so die aktuelle Arbeitsmarktprojektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Für das Jahr 2005 zeichne sich ein Jahresdurchschnitt von 4,88 Millionen Arbeitslosen ab.
Arbeitslosenzahl 2006 nur wenig unter dem Vorjahr
Die Zahl der registrierten Arbeitslosen wird im Jahresdurchschnitt 2006 bei 4,82 Millionen liegen, so die aktuelle Arbeitsmarktprojektion des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Für das Jahr 2005 zeichne sich ein Jahresdurchschnitt von 4,88 Millionen Arbeitslosen ab.
Das Forschungsinstitut geht davon aus, dass sich die konjunkturelle Aufwärtsentwicklung in Deutschland im Jahr 2006 fortsetzen wird und rechnet mit einem preisbereinigten Wirtschaftswachstum von 1,25 Prozent. Laut IAB-Studie nimmt die Erwerbstätigkeit um 60.000 Personen zu. Die einzelnen Beschäftigungsformen würden sich aber nach wie vor sehr unterschiedlich entwickeln. Die Zahl der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen sowie der geringfügig Beschäftigten steige weiter. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung dagegen sinke, wenn auch schwächer als 2005.
Für die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erwartet das IAB im Jahr 2006 eine Abnahme um rund 200.000. Im Jahr 2005 betrage der Rückgang sogar 350.000 Personen. Dafür seien sowohl konjunkturelle als auch strukturelle Gründe maßgebend.
Die Arbeitsmarktentwicklung wird nach Einschätzung des IAB in West- und Ostdeutschland unterschiedlich verlaufen. Das IAB rechnet zwar auch für Ostdeutschland mit einer weiteren wirtschaftlichen Aufwärtsentwicklung, aber das Wachstum werde wie bereits in den vergangenen drei Jahren schwächer sein als in Westdeutschland, insbesondere weil der Osten weniger an der Exportdynamik Teil habe. Bei deutlich stärkerem Produktivitätsfortschritt werde die Beschäftigung in den neuen Bundesländern erneut abnehmen, allerdings weniger als bisher, in Westdeutschland dagegen ansteigen. Jedoch gehe in Ostdeutschland auch das Erwerbspersonenpotenzial zurück, insbesondere wegen der weiter sinkenden Erwerbsbeteiligung und anhaltender Ost-West-Wanderungen, während es im Westen wachse. Aufgrund dieser unterschiedlichen Entwicklungslinien von Arbeitsangebot und -nachfrage werde die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland etwas stärker abnehmen als in Westdeutschland. Diese günstigere Entwicklung sei jedoch nicht konjunkturell zu interpretieren, so das IAB. Sie resultiere allein aus dem rückläufigen Arbeitsangebot und den sozialen Arbeitsgelegenheiten, die im Osten relativ häufig eingerichtet werden.
Die Bilanz der Arbeitsmarktforscher lautet: „An der Gesamtsituation am deutschen Arbeitsmarkt wird sich im Jahr 2006 somit grundlegend nichts ändern.“
Risiken und Chancen
Risiken wie Chancen spiegeln eine untere und eine obere Variante der IAB-Arbeitsmarktprojektion wider. So würde ein schwächeres Wirtschaftswachstum von nur 0,75 Prozent, zum Beispiel infolge weiterer Ölpreissteigerungen und schwächerer Weltkonjunktur, die Beschäftigungszunahme merklich verringern und den Abbau der Arbeitslosenzahl verhindern. Eine spürbare Beschleunigung der wirtschaftlichen Dynamik mit einem Wirtschaftswachstum von 1,75 Prozent, beispielsweise infolge von stärkeren weltwirtschaftlichen Impulsen, würde hingegen die Beschäftigungsentwicklung merklich verbessern, insbesondere im Bereich sozialversicherungspflichtiger Tätigkeiten. Zwar würde auch dann keine erhebliche Besserung am Arbeitsmarkt erzielt, aber die Arbeitslosenzahl wäre immerhin um fast 100.000 Personen geringer als im Vorjahr.
Die IAB-Arbeitsmarktprojektion im Internet:
http://doku.iab.de/kurzber/2005/kb2305.pdf
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Quelle: iab