Die Unternehmen des westdeutschen verarbeitenden Gewerbes beabsichtigen nach den aktuellen Ergebnissen des ifo Investitionstests 2006 rund 9 Prozent mehr in neue Bauten und Ausrüstungsgüter zu investieren als im Vorjahr.

Nach vier Jahren rückläufiger Investitionstätigkeit spricht vieles dafür, dass die Investitionen der westdeutschen Industrie anziehen werden.

Die Unternehmen des westdeutschen verarbeitenden Gewerbes beabsichtigen nach den aktuellen Ergebnissen des ifo Investitionstests 2006 rund 9 Prozent mehr in neue Bauten und Ausrüstungsgüter zu investieren als im Vorjahr.

"Es besteht ein gewisser Nachholbedarf", erklärt Annette Weichselberger, Mitarbeiterin des ifo Instituts, und ergänzt: "Und die Ertragslage der Unternehmen hat sich dank der guten konjunkturellen Lage verbessert." Allerdings muss man diesen Investitionsanstieg vor dem Hintergrund der eher schwachen Investitionstätigkeit der letzten Jahre sehen: das erwartete Investitionsniveau ist nominal niedriger als im Jahr 1989.

Auch in Ostdeutschland ist in diesem Jahr mit einem Anstieg der Industrieinvestitionen um nominal 12 Prozent zu rechnen. Für Deutschland insgesamt ergibt sich damit ein Anstieg der Investitionen des verarbeitenden Gewerbes um nominal gut 9 Prozent.

Die Investitionsbelebung betrifft alle Industriehauptgruppen und auch die meisten Branchen. Am stärksten werden die Investitionsausgaben voraussichtlich im Verbrauchsgüter produzierenden Gewerbe und im Grundstoff- und Produktionsgütergewerbe erhöht. Mit den Investitionen verfolgen die Unternehmen in erster Linie Erweiterungsabsichten, während das Rationalisierungsmotiv abgenommen hat.

Im Jahr 2005 hat die westdeutsche Industrie ihre ursprünglichen Investitionsabsichten nicht im vollen Umfang umgesetzt. Nach den letzten Erhebungsergebnissen vom Herbst 2005 war eine Zunahme von fast 2 Prozent erwartet worden. Mit 37 Mrd. Euro lagen die Investitionen jedoch nominal um gut 3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Damit hatten die Unternehmen im vierten Jahr in Folge ihre Investitionen gekürzt.

An der schwerpunktmäßig von März bis Mai durchgeführten Befragung beteiligten sich gut 1700 Industrieunternehmen, die das westdeutsche verabeitenden Gewerbe zu 52 Prozent repräsentieren.

Quelle: ifo