Der ifo Indikator für das Weltwirtschaftsklima ist im dritten Quartal 2006 leicht gefallen.


Der ifo Indikator für das Weltwirtschaftsklima ist im dritten Quartal 2006 leicht gefallen.

Der Rückgang des Klimaindikators ist allerdings ausschließlich auf die weniger zuversichtlichen Erwartungen für die nächsten sechs Monate zurückzuführen. Die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Lage haben sich dagegen erneut verbessert, nachdem sie bereits im zweiten Quartal ein fünfjähriges Hoch erreicht hatten. Diese Datenkonstellation spricht für ein Abflachen des konjunkturellen Aufschwungs in den kommenden Monaten.

Nach Regionen aufgeschlüsselt, fiel der Klimaindikator in Nordamerika relativ am stärksten. Der Rückgang des Klimaindikators resultierte hier ausschließlich aus den weniger optimistischen Erwartungen für die nächsten sechs Monate, während sich die Urteile zur aktuellen Lage ge-genüber der April-Umfrage sogar noch leicht verbesserten. Auch in Asien wird sich nach den Ergebnissen des Ifo World Economic Survey die bis zuletzt starke Konjunkturdynamik im Laufe der nächsten sechs Monate etwas verringern. Beide Komponenten des Wirtschaftsklimas – die Urteile zur aktuellen Wirtschaftslage und die Erwartungen für die kommenden sechs Monate – wurden hier etwas nach unten revidiert. In Westeuropa hat sich der Klimaindikator dagegen auf dem hohen Niveau vom zweiten Quartal 2006 gehalten und befindet sich damit weiterhin auf einem fünfjährigen Hoch. Wie in Nordamerika fielen die Erwartungen weniger optimistisch aus als bei der vorangegangenen Erhebung; anders als dort stand dem jedoch eine gleich starke Verbesserung der Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Situation gegenüber.

Die Inflationserwartungen für 2006 sind im Weltdurchschnitt mit 3,5% weiterhin relativ hoch. Sowohl in den USA (mit 3,2%), Westeuropa (mit 2,2%) als auch in Asien (mit 2,9%) zogen die Preiserwartungen erneut leicht an. Da die Inflationserwartungen insgesamt hoch sind, setzen trotz etwas ungünstigerer Konjunkturperspektiven mehr WES-Experten als in der vorangegan-genen Erhebung auf weiter steigende Zentralbank- und Kapitalmarktzinsen.

Der US-Dollar gilt im Länderdurchschnitt seit Anfang des Jahres als leicht überbewertet, nach-dem er von den WES-Experten zuvor länger als zwei Jahre als unterbewertet eingestuft worden war. Auch der Euro und noch mehr das britische Pfund erscheinen den WES-Experten als etwas überbewertet. Der japanische Yen – und mit ihm auch andere asiatische Währungen – wurden dagegen, wie bei der vorangegangenen Erhebung, als unterbewertet eingestuft.

Quelle: ifo