Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist laut Statistischem Bundesamt im zweiten Quartal um real 0,9 Prozent gestiegen.


Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist laut Statistischem Bundesamt im zweiten Quartal um real 0,9 Prozent gestiegen.

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), sieht die DIHK-Prognosen bestätigt.

Wansleben: "Die Konjunktur ist gut in Schuss. Die heute veröffentlichte BIP-Wachstumsrate des zweiten Quartals ist die höchste seit dem New-Economy-Boom. Das vom DIHK prognostizierte reale BIP-Wachstum von bis zu 2 Prozent für dieses Jahr ist nunmehr zum Greifen nahe.

Offenkundig zahlt sich der harte Sanierungskurs, den die deutschen Unternehmen an ihren inländischen Standorten in der Vergangenheit fahren mussten, jetzt aus: Die erzielten Exportüberschüsse führen endlich wieder zu mehr Investitionen im Inland – und abgeschwächt auch wieder zu mehr Arbeitsplätzen und Konsum.

Allerdings deutet einiges darauf hin, dass der Wachstumshöhepunkt in Deutschland bald überschritten sein dürfte: Nach mehr als drei Jahren hoher Dynamik lässt das Feuer der Weltwirtschaft allmählich nach – und die außenwirtschaftlichen Konjunkturimpulse nehmen ab.

Zudem ist ein Großteil der wieder erstarkten Binnennachfrage auf Einmal- und Vorzieheffekte zurückzuführen: Die Fußball-WM und vor allem die avisierte Mehrwertsteuererhöhung haben Verbraucher und Unternehmen zu höheren Ausgaben schon im zweiten Quartal veranlasst.

Die im Jahr 2007 anstehende Mehrwertsteuererhöhung droht dem Konsum schon bald wieder die Kraft zu rauben. Dies und die Unsicherheiten über die Reformen bei Unternehmenssteuern und Gesundheit könnten die aufkommende Investitionsdynamik im Inland bremsen. Damit die aktuell gute Konjunktur sich nicht als Strohfeuer erweist, müssen jetzt die Weichen für bessere Angebotsbedingungen gestellt werden."

Quelle: dihk