Ganz und gar nicht in der Ferne, sondern vor der eigenen Haustür hat Jaqueline Robertz-Szczepainsky ihren Markt gefunden. Zwar hat sie in Kamp-Lintfort ein Reisebüro eröffnet – doch nicht die Sehnsucht nach Bali oder Jamaika führt ihr die Kunden zu, sondern das Interesse an der Heimat...

Ganz und gar nicht in der Ferne, sondern vor der eigenen Haustür hat Jaqueline Robertz-Szczepainsky ihren Markt gefunden. Zwar hat sie in Kamp-Lintfort ein Reisebüro eröffnet – doch nicht die Sehnsucht nach Bali oder Jamaika führt ihr die Kunden zu, sondern das Interesse an der Heimat. „Wir sind das erste Regionalreisebüro Deutschland“, sagt die Gründerin von „Niederrheinreisen“.

Sie vermittelt in der Region zwischen Holland und dem Ruhrgebiet Touren, organisiert Veranstaltungen wie Hochzeiten, verkauft Landkarten und sogar landestypische Produkte – alles aus einer Hand. „Wir können uns vor Kooperationspartnern kaum retten.“

Der Laden brummt: Seit der Eröffnung im Sommer 2004 „hatten wir schon 4.000 Anfragen für Reisen in der Region“. Vom Ich zum Wir ging es deshalb sehr schnell – die 39-jährige Gründerin beschäftigt inzwischen zwei Mitarbeiterinnen.

Doch die Erfolgsgeschichte wäre im Vorfeld beinah an der Finanzierung gescheitert. „Die Sparkasse kam nicht damit klar, dass meine Idee etwas Nagelneues war, der Berater hatte keine Vergleichsmöglichkeiten“, sagt Robertz-Szczepainsky. So konnte sie viel erzählen von ihren 20 Jahren Berufserfahrung als Reiseverkehrsfrau, die sie nach der Babypause nun in einem eigenen Geschäft nutzen wollte. „Ich hatte mich anderthalb Jahre vorbereitet, jede Sehenswürdigkeit abgeklappert und mit jedem Fremdenverkehrsamt in der Region gesprochen“ – doch wie es aussah, umsonst. Sie hatte keine Sicherheiten.

Schließlich sprach sie den Filialleiter persönlich an und schilderte ihre Idee. „Dass da viel Herzblut drinsteckt, hat er dann auch gemerkt.“ Die Unternehmerin erhielt 50.000 Euro StartGeld – auch weil die KfW zögerlichen Kreditinstituten 80 Prozent des Risikos abnimmt. „Jetzt, wo der Laden so gut läuft, ist die Sparkasse natürlich begeistert“, sagt sie. „Die erwarten schon, dass ich in zwei Jahren zehn Angestellte habe…“

Quelle: kfw.de