Vom zaghaften Versuch bis zur wagemutigen Expansion – die KfW finanziert Nebenerwerbsgründungen, Unternehmensübernahmen und Wachstumsvorhaben

Stell Dir vor: Es ist 1. Mai – und keiner geht hin. Sondern zur Arbeit. „Der Tag der Arbeit war mein erster Arbeitstag“, sagt Jaqueline Wallraff-Groß. Ihr erster Arbeitstag als selbstständige Unternehmerin, wohlgemerkt. Die 40-jährige Druckerin aus Wuppertal nutzte den Feiertag, um zum ersten Mal in ihrer eigenen Werkhalle zu drucken. Die hat sie mit dem KfW-Unternehmerkredit gekauft. Rund 200.000 Euro investierte sie in Immobilie und Maschinenpark.

Vom zaghaften Versuch bis zur wagemutigen Expansion – die KfW finanziert Nebenerwerbsgründungen, Unternehmensübernahmen und Wachstumsvorhaben

Stell Dir vor: Es ist 1. Mai – und keiner geht hin. Sondern zur Arbeit. „Der Tag der Arbeit war mein erster Arbeitstag“, sagt Jaqueline Wallraff-Groß. Ihr erster Arbeitstag als selbstständige Unternehmerin, wohlgemerkt. Die 40-jährige Druckerin aus Wuppertal nutzte den Feiertag, um zum ersten Mal in ihrer eigenen Werkhalle zu drucken. Die hat sie mit dem KfW-Unternehmerkredit gekauft. Rund 200.000 Euro investierte sie in Immobilie und Maschinenpark.

Unternehmerkredit für größere Investitionen

Zu Anfang des Jahres war sie noch Angestellte. Ihr Chef wollte seine Druckerei abgeben – ob sie als einzige Angestellte übernehmen wolle? Die Frage kam zur rechten Zeit. Nach Babypause und Wiedereinstieg ins Berufsleben „war einfach Zeit für Veränderungen“. Doch als künftige Einzelunternehmerin brauchte sie neue – kleinere – Räumlichkeiten. Eine leere 500-Quadratmeter-Lagerhalle direkt vorm Wohnhaus stand zum Verkauf – doch wie finanzieren? In einem Existenzgründungsbuch, „antiquiert aus DM-Zeiten“, fand sie den Hinweis: „Achten sie auf KfW-Kredite“. Ein Besuch beim Sparkassenberater – die KfW-Kredite werden  nur über Banken und Sparkassen vergeben – bestätigte die Zeitlosigkeit dieses Hinweises: „Der Zinssatz von rund 5 Prozent ist zwar günstig, doch wichtiger sind die zwei Jahre tilgungsfreie Zeit“, sagt Wallraff-Groß. „So habe ich als Jungunternehmerin erstmal Luft, mir Kunden zu suchen.“

Im Siebdruckverfahren bedruckt sie nun Werbeaufkleber, Plakate, Apparate, T-Shirts, Taschen und die Rubbelfelder auf Losen. Ihre Marktnische sind Aufträge mit kleinen Auflagen, eiligen Terminen und komplizierten Drucken – „das machen viele andere nicht mehr“. Für sie lohnt sich der Aufwand. Kaum Schuldendruck, eigene Chefin sein – selbst das Arbeiten am 1. Mai sei kein Indiz für Stress. „Seit ich selbstständig bin, kann ich meine Zeit frei einteilen“. So ist es sogar möglich, sich zum Sohn an den Mittagstisch setzen.

Mikro-Darlehen für den ersten Versuch

Auch Christiane Ganter suchte sich nach der Kinderpause eine neue Beschäftigung. Die Bankkauffrau aus Bonn entschied sich nach Jahren lästiger Bewerbungsversuche, die Arbeitslosigkeit durch Selbstständigkeit zu beenden. Ihre Idee: Als Ich-AG Bürodienstleistungen für Selbstständige und Seniorenheime anzubieten – von der Sekretariatsarbeit über die Erfassung von Belegen für die Steuererklärung bis hin zur Lohn- und Gehaltsabrechnung. Die 53-jährige wollte es versuchen – aber sich nicht allzu sehr verschulden. „Ich brauchte nur ein paar tausend Euro für den Lebensunterhalt in der Übergangsphase.“ Große Anschaffungen waren ja nicht notwendig. „Ich war bereits mit allen Geräten ausgestattet – dass mein erst drei Jahre alter PC kurz darauf seinen Geist aufgeben würde, konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht ahnen.“ Ihr half ein Mikro-Darlehen von 20.000 Euro. Ihre Erfahrung: „Man sollte sich vorher direkt bei der KfW informieren.“ Ihr Hausbankberater war nämlich zunächst der Meinung, das Mikro-Darlehen gebe es nur für Investitionen, nicht aber für laufende Aufwendungen – „doch ein Anruf bei der KfW-Hotline machte mir wieder Mut.“

StartGeld für den Neben- und den Vollerwerb

Kein Grund, rot zu werden: So genannte „Schamwände“ verhindern in öffentlichen Toiletten den indiskreten Blick. Diese Trennwände schnell und einfach zu montieren, ermöglichen Spezialbeschläge für Sanitärwandbau der Firma Sysko aus dem sächsischen Oelsnitz. Magrit Richter hat zunächst im Nebenerwerb in der Firma – sie gehört ihrem Ehemann – gearbeitet, die in Deutschland erfolgreich am Markt etabliert ist. Dabei kam die 50-jährige Ingenieurin auf die Idee, die Beschläge auch zu exportieren. Diese Idee ließ sie nicht mehr los: „Ich war richtig ungeduldig“. Beim monatlichen KfW-Sprechtag in der Chemnitzer IHK bekam sie den Vorschlag, mit 50.000 Euro StartGeld loszulegen. Drei Monate nach dem anschließenden Sparkassengespräch war das Geld, mit dem sie vor allem Aluprofile für die Beschläge kaufte und Geschäftreisen finanzierte, auf dem Konto. „Das ging fix und problemlos“. Als eigenständige Unternehmerin betreut sie nun seit Sommer 2004 die Auslandsaktivitäten, mit ersten Erfolgen: Zu Abschlüssen in Tschechien kamen Kontakte zu Großhändlern und Türfabriken in Österreich, Frankreich und der Schweiz.

Quelle: kfw.de