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Fazit:

In beiden Teilen Deutschlands schreitet die Tertiarisierung voran. Dies erhöht im westlichen Teil insbesondere im Bereich der hochproduktiven Dienste die Beschäftigungsmöglichkeiten. Zur Erschließung zusätzlicher Beschäftigungspotentiale im Bereich der Dienstleistungen mit niedrigerer Produktivität und Entlohnung ist eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes erforderlich. Ferner sollten hierzu die Anreize, auch gering bezahlte Tätigkeiten aufzunehmen, weiter verbessert werden.

Die Arbeitslosigkeit in West wie Ost wird sich nur spürbar verringern lassen, wenn der ‘Preis’ konsumorientierter Dienstleistungen sinkt und die Anreize, entsprechende Tätigkeiten anzubieten, ausgeweitet werden.

In den neuen Ländern sollte darüber hinaus die Anstrengung zur Ansiedlung und Stärkung hochproduktiver produktionsorientierter Dienstleistungsunternehmen intensiviert werden. Derartige Dienstleistungen werden in Zukunft für die Wettbewerbsfähigkeit einer Region eine immer größere Rolle spielen. Außerdem ist die Wertschöpfung in diesen Bereichen sehr hoch. Das im Sommer 1997 von der Bundesregierung verabschiedete mittelfristige Förderkonzept für die Jahre 1999 bis 2004 sieht eine stärkere Förderung von industrienahen und wertschöpfungsintensiven Dienstleistungsproduktionen vor und setzt somit Anreize, die diesem strukturellen Defizit entgegen wirken. Die meisten dieser Dienstleistungen sind komplementär zur industriellen Produktion. Ein nachhaltiger Ausbau muß daher Hand in Hand mit der Stärkung insbesondere des industriellen Mittelstandes erfolgen. Anders gewendet heißt dies, daß die Defizite in diesem Bereich in dem Maße abgebaut werden können, in dem sich die industrielle Basis in den neuen Bundesländern erweitert.

Quelle: kfw