existenzgründung newsWahlen 2005: Wähler ernüchtern die Wirtschaft
Schwarz-Gelb ohne Mehrheit - Hoffnungen auf Aufschwung gedämpft

Berlin (pte/19.09.2005/15:18) - Die Deutschen haben gewählt und mit ihrer Wahl für Ernüchterung unter den Vertretern der Wirtschaft gesorgt. Zu dem von großen Teilen der Unternehmer erhofften Wechsel zu einer Regierung aus CDU/CSU und FDP wird es allem Augenschein nach nicht kommen. Sollte eine große Koalition aus SPD und CDU/CSU das Rennen machen, rechnet die Wirtschaft aber eher mit Stillstand.

existenzgründung news"Das Ergebnis macht das Regieren schwieriger", so BDI-Präsident Jürgen R. Thumann auf der Website des Industrieverbandes http://www.bdi-online.de. Um die Probleme des Landes zu lösen, bräuchte man mehr Wertschöpfung und Wachstum in Deutschland. "Die Politiker aller Fraktionen sind jetzt verantwortlich, dass eine Regierung gebildet wird, die Deutschland endlich auf Wachstumskurs bringt", so Thumann.

"Man sieht, dass das Land total unentschlossen ist, dass es nicht weiß, was es will", kommentierte Benjamin Scharnagel, Wirtschaftspolitik-Experte beim Institut der Deutschen Wirtschaft http://www.iwkoeln.de in Köln, im Gespräch mit pressetext das Wahlergebnis. Die Hoffnungen der Wirtschaft auf den Aufschwung seien jedenfalls vorerst gedämpft. Es werde Ernüchterung eintreten, so Scharnagel.

"Die Wahl hat nicht die notwendige Klärung der politischen Verhältnisse gebracht. Jetzt ist eine Koalition der Vernunft gefordert", sagte auch Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (BITKOM) http://www.bitkom.org . Die begonnenen Reformen müssten beschleunigt und vertieft werden. Darüber hinaus forderte Rohleder einen Staatsminister für Innovation sowie höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung.

Die unklaren Verhältnisse drückten auch auf die Aktienmärkte. Der DAX etwa erholte sich allerdings nach einem deutlichen Rückgang am Montagmorgen im Laufe des Tages und lag bei Redaktionsschluss dieser Meldung (14.45 Uhr) bei 4948,5 Punkten und damit 0,78 Prozent im Minus.

"Die Märkte reagierten erwartungsgemäß enttäuscht", sagte Uta Pock, Volkswirtin der österreichischen Volksbanken AG http://www.oevag.com , im Gespräch mit pressetext. Der politische Einfluss könne auch noch ein paar Tage auf den Aktienmärkten lasten. Aufgrund des sich bereits im Vorfeld abzeichnenden Wahlergebnisses sei insgesamt aber kein übertriebener Ausverkauf zu verzeichnen gewesen, so Pock.

Quelle: pte