Mit Mezzanine-Kapital bei der Mittelstandsfinanzierung neue Wege gehen


Mit Mezzanine-Kapital bei der Mittelstandsfinanzierung neue Wege gehen

Mittelständische Unternehmen, die ihr Kapital aufstocken wollen, können jetzt von einem Pilotprojekt profitieren, das die WGZ BANK in Zusammenarbeit mit dem Land Rheinland-Pfalz aufgelegt hat. Bei dem Programm geht es um so genanntes Mezzanine-Kapital, das ist Fremdkapital mit Eigenkapitalcharakter. "Wir wollen dem Mittelstand helfen, in einem veränderten Umfeld neue Wege zu gehen", sagte der rheinland-pfälzische Finanzminister Gernot Mittler in Mainz. Gerade Mittelständler klagten immer wieder über eine zu geringe Kapitalausstattung. Mit dem neuen Programm trage man dazu bei, diesem Mangel abzuhelfen und zu "maßgeschneiderten, flexiblen Lösungen" zu gelangen.

Mezzanine-Kapital ist Fremdkapital mit Eigenkapitalcharakter. Der Begriff Mezzanine stammt aus dem Italienischen und bezeichnet ein Zwischengeschoss zwischen zwei Hauptetagen eines Hauses. Übertragen auf die Finanzterminologie ist Mezzanine-Kapital das Zwischengeschoss zwischen dem echten Eigen- und dem echten Fremdkapital eines Unternehmens. Mit Mezzanine-Kapital erhöhen sich die Finanzmittel eines Unternehmens und auch die Masse, mit der das Unternehmen haften kann. Das erhöht die Bonität.

Michael Fraedrich, Mitglied des Vorstandes der WGZ BANK AG, sagte: „Mit dem Fonds greifen wir aussichtsreichen Mittelständlern mit Kapital unter die Arme. Das bereitgestellte Mezzanine-Kapital wird als wirtschaftliches Eigenkapital angesehen und ist die finanzielle Basis für zukünftiges Wachstum.“

Das Mezzanine-Kapital stammt aus einem Fonds mit einem Volumen von 10 Millionen Euro. An diesem beteiligt sich das Land Rheinland-Pfalz, indem es ihn zu rund 50 Prozent besichert. Zur Verfügung gestellt wird das Mezzanine-Kapital über die VR Mittelstandskapital Unternehmensbeteiligungs AG. An ihr ist die WGZ BANK zu 40 Prozent beteiligt, 60 Prozent der Anteile halten die Volks- und Raiffeisenbanken aus dem Geschäftsgebiet.

In Anspruch nehmen können Firmen Summen von 500.000 bis 1,5 Millionen Euro. Vorausgesetzt werden dabei stabile wirtschaftliche Verhältnisse, ein Mindestumsatz von fünf Millionen Euro und ein nachhaltiges Wachstumspotential des Unternehmens. Die Konditionen hängen vom Einzelfall ab.

"Das neue Angebot richtet sich zum Beispiel an Firmen, die wachsen wollen, die eine Nachfolgeregelung planen oder die einfach ihr Kreditrating verbessern wollen", sagte Mittler.

Angeboten wird das Produkt bei den Genossenschaftsbanken, deren Dachinstitut die WGZ-Bank ist. In Rheinland-Pfalz zählt dazu die Volksbank Rhein-Ahr-Eifel. Beantragt wird das Mezzanine-Kapital direkt bei den Geldinstituten.

Die Versorgung mit Liquidität und Kapital sei gerade für viele Mittelständler von zentraler Bedeutung, sagte Mittler. Zuletzt allerdings hätten sich viele Geldinstitute bei der Vergabe von Krediten sehr restriktiv gezeigt. Es sei deshalb notwendig, dass der Staat "neue Optionen der Finanzierung aufzeigen hilft und vorantreibt", sagte der Minister.

Quelle: fm.rlp.de