Persönliche Netzwerke haben für die erfolgreiche Stellensuche von Migranten eine hohe Bedeutung.


Persönliche Netzwerke haben für die erfolgreiche Stellensuche von Migranten eine hohe Bedeutung.

Zu diesen Ergebnissen kommt das DIW Berlin in seinem aktuellen Wochenbericht 22/2006 auf der Basis der Daten des vom DIW Berlin in Zusammenarbeit mit Infratest Sozialforschung erhobenen Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Besonders die Jüngeren, schlechter Ausgebildeten und weniger Integrierten unter ihnen greifen dabei auf persönliche Kontakte zurück.

Fast die Hälfte aller Migranten, die im Jahr 2003 eine neue Stelle angetreten haben, geben an, diese über persönliche Netzwerke gefunden zu haben, während dies bei den Deutschen nur bei gut 30 % der Fall ist. Das Herkunftsland der Migranten spielt dabei keine Rolle.

Die Vermittlung durch die Bundesagentur für Arbeit und durch das Internet hat bei beiden Gruppen eine eher geringe Bedeutung von weniger als 10% bzw. weniger als 5 %. Migranten, die eine Stelle über persönliche Netzwerke gefunden haben, üben oft Tätigkeiten aus, die mit großen körperlichen Belastungen verbunden sind. Hingegen hängen die Aufstiegsmöglichkeiten und der Verdienst nicht mit dem Weg der Stellenfindung zusammen.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass die persönliche Vernetzung von Migranten zwar dazu beiträgt, die Arbeitsmarktintegration der Migranten kurzfristig zu stabilisieren, mittel- bis langfristig könnte dies aber den Verbleib der Migranten in weniger zukunftsträchtigen Arbeitsmarktsegmenten zementieren. Die deutsche Arbeitsmarkt- und Integrationspolitik sollte deshalb auch eine bessere Ausbildung und Weiterqualifizierung von Migranten zum Ziel haben, damit ihnen langfristig ein größerer und attraktiverer Stellenpool zur Verfügung steht.

Quelle: diw