BDI-Präsident Thumann: „Konjunktur nimmt sichtbar Fahrt auf“

„Die deutschen Unternehmen gehen mit Zuversicht in dieses Jahr. 2006 könnte mit einem Quentchen Glück das stärkste Jahr seit langem werden“. Dies erklärte   Jürgen R. Thumann, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) anlässlich der Veröffentlichung des neuesten BDI-Konjunkturreports.

BDI-Präsident Thumann: „Konjunktur nimmt sichtbar Fahrt auf“


„Die deutschen Unternehmen gehen mit Zuversicht in dieses Jahr. 2006 könnte mit einem Quentchen Glück das stärkste Jahr seit langem werden“. Dies erklärte   Jürgen R. Thumann, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) anlässlich der Veröffentlichung des neuesten BDI-Konjunkturreports.

Tragender Pfeiler des Aufschwungs sei weiterhin der Export, der von der boomenden Weltwirtschaft profitiere. „Wir erwarten einen Ausfuhrzuwachs von mindestens 7 Prozent,“ erklärte Thumann. Erfreulicherweise mehrten sich die Anzeichen für eine allmähliche Belebung der Binnennachfrage. „Es wird wieder investiert, und zwar auch an den deutschen Standorten“, so Thumann.

Auch beim Konsum gebe es erste vereinzelte Lichtblicke. Die für 2007 geplante Mehrwertsteuererhöhung werde zu vorgezogenen Käufen im zweiten Halbjahr 2006 führen. Außerdem könnte sich die Fußball-WM in einigen Branchen positiv bemerkbar machen. Die Stimmung bei den Verbrauchern habe sich deutlich aufgeklart. Die Hauptrisiken blieben allerdings die schlechte Arbeitsmarktsituation und die hohen Energiepreise.

„Insgesamt erwartet der BDI für 2006 ein Wirtschaftswachstum von 1,5 bis 1,8 Prozent“, so Thumann. „Ich empfehle aber, unbedingt das nächste Jahr mit in den Blick zu nehmen. Ob die aktuelle konjunkturelle Belebung auch in 2007 weitergeht oder abrupt gestoppt wird, hängt sehr vom Mut unserer Politiker ab. Ein kräftiges Wachstum wird ohne Reformen nicht möglich sein,“ erklärte der BDI-Präsident.

Alle Bestrebungen müssten darauf gerichtet sein, die deutsche Wirtschaft wieder auf einen höheren Wachstumspfad zu bringen und die eindeutig zu hohe Beschäftigungsschwelle abzusenken. „Ein Wachstum von unter 2 Prozent reicht nicht aus, um die öffentlichen Finanzen zu konsolidieren und die hohe Arbeitslosigkeit wirklich spürbar abzubauen“, erläuterte Thumann.

„Vertrauen und Zuverlässigkeit sind die wichtigsten Stichworte an die Adresse der Politik.  Nur dann wird aus der Konjunkturbelebung ein nachhaltiger Aufschwung, der auch auf breiter Front auf den Arbeitsmarkt ausstrahlt,“ erklärte Thumann. Vertrauen wachse nur, wenn die Bundesregierung ihr angekündigtes Programm auch wirklich umsetze.

Die Wirtschaft erwarte von der neuen Bundesregierung, dass sie den ersten Ankündigungen Taten folgen lasse. Über die Genshagener Beschlüsse hinaus müssten entschlossene Strukturreformen schnell in Angriff genommen werden. „Nur so können wir unser Land für die globalen Herausforderungen rüsten,“ erklärte der BDI-Präsident.

Zu den wichtigsten Aufgaben in diesem  Zusammenhang zählt Thumann die Unternehmenssteuerreform, die Reform des Gesundheitssystems, die Förderung von Forschung und Entwicklung, den Bürokratieabbau und die Föderalismusreform, ein verlässliches Energiekonzept und vor allem die Reform des Arbeitsmarktes.

„Der BDI geht zuversichtlich in das neue Jahr. Wir können die konjunkturelle Belebung über 2006 hinaus absichern.  Wenn die Politik mitspielt!“, so Thumann.

Quelle: bdi