Die Zahl der gesamten Insolvenzen - von Unternehmen und Privathaushalten - in Industrieländern nimmt tendenziell zu - einzige Ausnahme ist Schweden


Die Zahl der gesamten Insolvenzen - von Unternehmen und Privathaushalten - in Industrieländern nimmt tendenziell zu - einzige Ausnahme ist Schweden

Dort schwanken die Insolvenzen ohne einen erkennbaren Trend. Eine Studie des ifo Instituts, die die langfristige Entwicklung der Insolvenzen zwischen 1980 und 2005 untersucht, zeigt zudem, dass die Ursache der Zunahme nicht bei den Unternehmensinsolvenzen, sondern bei den Privatinsolvenzen liegt.

In Deutschland ist das durchschnittliche jährliche Wachstum von Insolvenzen mit 9,6% am höchsten, während es in anderen Ländern zwischen 4,3% (Kanada) und 6,4% (Australien) liegt. Ursache für die rasante Entwicklung in Deutschland ist die ,Explosion' der Privatinsolvenzen seit 2001 - im Durchschnitt nehmen sie jährlich um mehr als 40% zu (zwischen 1999 und 2005). "Durch die Reform des Insolvenzverfahrens im Jahr 1999 und dessen weitere Reform zwei Jahre später wurde das Streichen der privaten Schulden erleichtert", erklärt Rigmar Osterkamp, Autor der Studie, diesen Anstieg. Dennoch ist Deutschland weit vom Spitzenreiter USA entfernt, da das Niveau der Privatinsolvenzen hierzulande lediglich 15% des US-amerikanischen beträgt (jeweils bezogen auf 1 Million Einwohner).

Die Unternehmensinsolvenzen entwickeln sich in den meisten Ländern in Gleichschritt mit den länderindividuellen Konjunkturzyklen. Für Deutschland stellt Osterkamp eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung vor allem seit 1990 fest.

Quelle: ifo