Das Wirtschaftsklima im Euroraum hat sich im Oktober 2005 erstmals seit über einem Jahr wieder gebessert. Dies gilt sowohl für die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Situation als auch für die Erwartungen über die nächsten sechs Monate. Die Erholungstendenz darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Mehrzahl der Euro-Mitgliedsländer die derzeitige wirtschaftliche Situation per Saldo noch als ungünstig beurteilt wird.

Das Wirtschaftsklima im Euroraum hat sich im Oktober 2005 erstmals seit über einem Jahr wieder gebessert. Dies gilt sowohl für die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Situation als auch für die Erwartungen über die nächsten sechs Monate. Die Erholungstendenz darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Mehrzahl der Euro-Mitgliedsländer die derzeitige wirtschaftliche Situation per Saldo noch als ungünstig beurteilt wird.

bildquelle: ifo Die Spitzengruppe im Urteil der WES-Experten bilden weiterhin Irland, Luxemburg und Finnland. Während in Finnland mit weiteren konjunkturellen Fortschritten in den nächsten sechs Monaten gerechnet wird, gehen die WES Experten in Irland und Luxemburg von einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage auf dem derzeitigen sehr positiven Niveau aus. Abgesehen von Irland, Luxemburg und Finnland wird die derzeitige gesamtwirtschaftliche Situation nur noch in Spanien positiv eingeschätzt, und in Österreich gilt sie zumindest weiterhin als befriedigend.

Aber auch in jenen Mitgliedsländern, in denen derzeit die wirtschaftliche Situation noch unbefriegend angesehen wird, ist eine leichte Erholung des Wirtschaftsklimas festzustellen. Dies gilt insbesondere für die Niederlande und Belgien, aber auch für Deutschland und Frankreich. In Italien und Portugal, den beiden derzeitigen wirtschaftlichen "Schlusslichtern" im Euroraum, ist kaum Besserung zu erkennen.

Inflationserwartungen für 2005 wurden von den WES Experten von 2,0% auf 2,2% angehoben. Wohl hiermit zusammenhängend wird nunmehr im Laufe der nächsten sechs Monate mit leicht steigenden Zentralbank- und Kapitalmarktzinsen gerechnet. Der US-Dollar und der japanische Yen gelten im Vergleich zum Euro immer noch als etwas unterbewertet, das britische Pfund dagegen als überbewertet.


Hans-Werner Sinn
President, Ifo Institute for Economic Research

 

Quelle: ifo