Wer nicht wagt, der nicht gewinnt? Risikobereite Menschen sind mit ihrem Leben zufriedener

Existenzgründung NewsFrauen sind vorsichtiger als Männer, doch im Alter lässt die Risikobereitschaft bei allen Menschen nach. Grundsätzlich gilt: Risikofreudige Menschen sind mit ihrem Leben zufriedener. Das sind keine Vorurteile, sondern die zentralen Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern des DIW Berlin und des IZA (Discussion Papers 511: Individual Risk Attitudes: New Evidence from a Large, Representative, Experimentally-Validated Survey).

Frauen sind vorsichtiger als Männer, doch im Alter lässt die Risikobereitschaft bei allen Menschen nach. Grundsätzlich gilt: Risikofreudige Menschen sind mit ihrem Leben zufriedener. Das sind keine Vorurteile, sondern die zentralen Ergebnisse einer Studie von Wissenschaftlern des DIW Berlin und des IZA (Discussion Papers 511: Individual Risk Attitudes: New Evidence from a Large, Representative, Experimentally-Validated Survey).

Existenzgründung NewsIn einer groß angelegten Untersuchung haben sie den Zusammenhang zwischen Risikobereitschaft und Lebenszufriedenheit analysiert. Mit ihrem methodischen Vorgehen betraten die Forscher wissenschaftliches Neuland: Die Ergebnisse der ersten Befragung wurden durch ein praktisches Experiment überprüft und bestätigt.
Insgesamt wurden mehr als 20.000 Interviews mit Menschen aus ganz Deutschland geführt und ausgewertet.

 Die Befragten sollten u.a. ihre Risikobereitschaft auf einer Skala von Null (= gar nicht risikobereit) bis Zehn (= sehr risikobereit) selbst einschätzen. Außerdem sollten sie an einem Gedankenexperiment teilnehmen: Sie sollten sich vorstellen, sie hätten 100 000 € gewonnen. Von diesem Geld durften sie nun einen Anteil ihrer Wahl bei einer Bank anlegen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% gab man ihnen die Gelegenheit, den angelegten Teil des Geldes zu verdoppeln. Allerdings war das Risiko, die Hälfte des Geldes zu verlieren, ebenso hoch.
Die Auswertung ergab: Mehr Frauen als Männer scheuen das Risiko. Sie investierten im Durchschnitt etwa 6.000 € weniger als Männer. Unabhängig vom Geschlecht sind jüngere Menschen deutlich risikofreudiger. Pro Lebensjahr legten die Interviewten etwa 350 € an. Gebildete Eltern haben den risikobereiteren Nachwuchs.
Diese Ergebnisse wurden anschließend in einem praktischen Experiment überprüft: 450 repräsentativ ausgewählte Versuchpersonen wurden zu einem echten Lotteriespiel eingeladen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% konnten die Teilnehmer 300 € gewinnen oder leer ausgehen. Wer nicht an der Lotterie teilnehmen wollte, konnte stattdessen einen Betrag in Höhe von 10, 50, 150 oder 200 € behalten. Die Mitspieler sollten nun sagen, bis zu welchem Betrag sie lieber auf die möglichen 300 € setzen wollten. Je eher sich die Spieler für einen festen Betrag entschieden, desto geringer ihre Risikobereitschaft. Die experimentellen Ergebnisse bestätigen die Umfragedaten. Wer im Interview angab, risikofreudig zu sein, zeigte auch im Experiment eine hohe Risikobereitschaft und war darüber hinaus mit seinem Leben zufriedener.
Andere Statistiken bestätigen die Analysen: Junge Menschen haben einen leichtsinnigeren Fahrstil und sind öfter in Unfälle verwickelt. Verkehrsunfälle, die von Männern verursacht wurden, sind häufiger auf eine überhöhte Geschwindigkeit zurückzuführen.

Quelle: DIW